Seit 2003 werden sogenannte ISIL-Nummern für Institutionen vergeben, um diese eindeutig identifizieren zu können. ISIL steht für das englische Akronym International Standard Identifier for Libraries and related Organizations. Weltweit wird eine ISIL-Nummer nur einmal vergeben und ist damit in etwa vergleichbar mit Ausweisdokumenten. Das heißt, dass eine ISIL auch bei Namens- oder Adressänderung bestehen bleibt und die Institution weiterhin eindeutig identifizierbar ist.
Das ISIL-System basiert auf einem von der ISO (International Organization for Standardization) erarbeiteten Standard (ISO 15511). Dieser Standard legt im Wesentlichen den Aufbau der ISIL Kennzeichnung fest: Er beginnt im Allgemeinen mit einer aus zwei Buchstaben bestehenden Kennung für das Land, in welchem sich die entsprechende Einrichtung befindet. Dieser Länderkennung folgt ein Bindestrich, dem eine - für dieses Land eindeutige - Institutionen-Kennung folgt.
In jedem Land sichern nationale ISIL-Agenturen die Eindeutigkeit. Sie werden bei der ISIL Registration Authority (Danish Agency for Libraries and Media) geführt. Für Deutschland fungiert die Staatsbibliothek zu Berlin – PK als nationale ISIL-Agentur. Sie vergibt auf Antrag für jede Bibliothek und verwandte Einrichtung in Deutschland eindeutige ISIL-Kennzeichnungen.
Eine international eindeutige Kennzeichnung gewinnt auch für Museen und Sammlungen im Rahmen ihrer zunehmenden nationalen und internationalen Vernetzung immer mehr an Bedeutung. Das bereits bewährte und etablierte System der ISILs auch für den musealen Bereich zu nutzen, liegt deshalb nahe.
Das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, praktiziert seit Jahrzehnten die eindeutige Kennzeichnung von Museen im Rahmen seiner jährlich in Abstimmung mit dem Statistischen Bundesamt durchgeführten Gesamterhebung aller Museen in Deutschland.
Mit der nationalen ISIL-Agentur wurde deshalb vereinbart, dass das Institut für Museumsforschung auf Grundlage seiner vorhandenen Museums- und Sammlungsdokumentation die MUS-ISIL- -Kennungen vergibt. Zur Dokumentation der Kennungen im deutschen ISIL-Verzeichnis liefert das Institut für Museumsforschung außerdem regelmäßig aktualisierte Kerndaten (ISIL, Name, Anschrift) an die nationale ISIL-Agentur.
Der Aufbau einer ISIL für Museen und Sammlungen (MUS-ISIL) weicht leicht vom Aufbau einer Bibliotheks-ISIL ab. Im Anschluss an die Länderkennung "DE"und einem Bindestrich folgt die Bereichskennung "MUS" und erneut ein Bindestrich. Abgeschlossen wird die Kennung durch eine sechsstellige Ziffernfolge. Das Institut für Museumsforschung stellt die Eindeutigkeit der Zuordnung dieser Ziffernfolge zu einem Museum oder einer Sammlung sicher (jeweils eine Nummer muss genau einer Einrichtung entsprechen). Auf diese Weise ergibt sich eine national wie international eindeutige Kennung.